17 Ziele für nachhaltige Entwicklung
2015 haben die Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030 verabschiedet - ein Fahrplan für eine gemeinsame Zukunft, in der niemand Hunger leidet, Menschenrechte respektiert und die Ökosysteme geschützt werden. Alle 193 Mitgliedstaaten der UNO einigten sich auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (auch Sustainable Development Goals, kurz SDGs, genannt), um die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen auf der ganzen Welt anzugehen.
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Keine Nachhaltigkeitsziele ohne Kinderrechte
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele sind für die Kindernothilfe Österreich eng mit den UN-Kinderrechten verknüpft. Beide zielen auf den Schutz und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern weltweit ab. Viele SDGs, wie die Bekämpfung von Armut (Ziel #1), der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung (Ziel # 4) und die Förderung von Gesundheit und Wohlstand (Ziel #3), sind direkt mit den grundlegenden Rechten von Kindern verbunden. Diese in der UN-Kinderrechtskonvention garantierten Kinderrechte umfassen Schutz, Fürsorge und das Recht auf eine gesunde Entwicklung. Ohne eine Sicherstellung dieser Rechte können auch die Ziele der SDGs nicht vollständig erreicht werden.
Eine Zwischenbilanz
Die Weltgemeinschaft ist weit davon entfernt, ihre selbstgesteckten Ziele im Kampf gegen Armut, Hunger und Ungleichheit zu erreichen. Die Zwischenbilanz zeigt, dass wir als Weltgemeinschaft bei lediglich 17% der globalen Entwicklungsziele auf dem richtigen Weg sind, bei etwa der Hälfte der Unterziele gibt es zwar Fortschritte, diese reichen aber nicht, um die SDGs bis 2030 wirklich zu erreichen. Bei mehr als 30% gibt es keine Veränderung, oder es werden sogar Rückschritte im Vergleich zu 2015 verzeichnet.
Speziell die Anzahl der Menschen, die hungern und in extremer Armut leben, steigt weiter an. Mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung hat keinen ausreichenden Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten. Auch die Zerstörung der Umwelt und der für den Menschen lebenswichtigen, natürlichen Lebensgrundlagen schreitet in einem alarmierenden Tempo voran.
(Quelle: UN Bericht 2024, www.un.org/Depts/german/millennium/SDG_2024.pdf)
Der Kindernothilfe-Beitrag zur Zielerreichung
Zwar liegt die Hauptaufgabe der Erreichung der Entwicklungszielen bei den jeweiligen Regierungen der UN-Mitgliedstaaten, aber auch zivilgesellschaftliche Akteure – wie die Kindernothilfe Österreich - sind dazu aufgerufen, sich für die Umsetzung der Ziele einzusetzen. Deshalb sind sie für uns und unsere Partner weltweit ein wichtiger Bezugsrahmen. Gemeinsam leisten wir konkrete Beiträge zur Verwirklichung der Kinderrechte und der Entwicklungsziele: Wir schaffen Räume, in denen Kinder und Jugendliche sich entfalten und ihre Ideen und Anliegen im Umgang mit den Herausforderungen artikulieren und einbringen können.
In unserer weltweiten Arbeit zahlen wir auf viele der SDGs ein: Ziel #1 (Reduzierung von Armut), Ziel #2 (kein Hunger), Ziel #3 (Gesundheit und Wohlergehen), Ziel #4 (hochwertige Bildung), Ziel #5 (Geschlechtergleichheit), Ziel #8 (menschenwürdige Arbeit), Ziel #13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) sowie Ziel #16 (Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen).
Als Kindernothilfe wollen wir auch zukünftig unseren Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen leisten und gleichzeitig deren Umsetzung konstruktiv kritisch verfolgen. Wir werden uns weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern weltweit engagieren und insbesondere die Stimmen der Kinder und Jugendlichen in den politischen Diskurs einbringen.
Alle nachhaltigen Entwicklungsziele im Detail und in unserer Arbeit
SDG #1: KEINE ARMUT
Bis 2030 soll extreme Armut in all ihren Formen und überall beseitigt sein. Das bedeutet, dass alle Menschen weltweit Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Nahrung, Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Bildung und menschenwürdiger Arbeit haben.
Gerade Kinder leiden besonders unter Armut, da der Mangel an Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung ihre körperliche, geistige und soziale Entwicklung stark beeinträchtigt. Dadurch wird ihr Kinderrecht auf ein angemessenes Lebensniveau verletzt. Mit unseren Partnern geben wir Mädchen und Buben und ihren Familien wieder eine Perspektive.
Zum Beispiel in Äthiopien: Dort leiden die Menschen unter Nahrungsmangel, schlechter medizinischer Versorgung und fehlender Bildung. Genau das sind die Schwerpunkte unserer Arbeit vor Ort, um Ziel #1 zu verfolgen: Schulbildung ermöglichen, Kinderrechte stärken und Kinder, die auf der Straße leben müssen, unterstützen. So können auch Sie Kindern und ihren Familien in Äthiopien helfen.
Es braucht eine globale Strategie zur Armutsbekämpfung und das abgestimmte Engagement von Regierungen und Organisationen. Um das Ziel für Kinder zu verwirklichen, müssen von Armut betroffene Familien unterstützt, der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung verbessert und soziale Sicherungssysteme gestärkt werden. Zudem sind Investitionen in kindgerechte Infrastruktur entscheidend, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern.
SDG #2: KEIN HUNGER
Bis 2030 sollen der Hunger weltweit beendet, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreicht sowie eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert sein. Das bedeutet, dass alle Menschen das ganze Jahr über Zugang zu ausreichender, sicherer und nahrhafter Nahrung haben, um gesund zu leben.
Hunger und Mangelernährung beeinträchtigen die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern erheblich. Dadurch wird nicht nur ihr Recht auf Nahrung, sondern auch auf Chancengleichheit verletzt, da schlecht ernährte Kinder schwächere Bildungsergebnisse erzielen. Durch unsere Projekte helfen wir Familien, sich dauerhaft ernähren zu können.
In Uganda zum Beispiel zeigt unsere lokale Partnerorganisation jungen Menschen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Die Mädchen und Buben lernen u. a. wie Hochbeete angelegt und Setzlinge gezüchtet werden. Und wie sie Obst und Gemüse auf dem Markt am gewinnbringendsten verkaufen können, wenn sie noch etwas übrig haben. Hier erfahren Sie mehr über die mobilen Farmschulen in Uganda.
SDG #3: GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN
Bis 2030 sollen ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleistet und ihr Wohlergehen gefördert sein. Jede*r soll Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten, Medikamenten und Impfungen haben.
Gerade für Kinder, (werdende) Mütter, alte Menschen und Menschen mit Behinderung stellt unzureichende medizinische Versorgung eine große Gefahr für ihr körperliche und geistige Unversehrtheit dar. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern ermöglichen wir benachteiligten Kindern und ihren Familien eine bessere Gesundheitsversorgung.
U.a. in Malawi, wo wir Mädchen und Buben mit Behinderung durch Therapien fördern, medizinisch betreuen und die Eltern mit Aufklärungen und Selbsthilfegruppen unterstützen. So können auch Sie Kindern in Malawi zu einem gesünderen Leben verhelfen.
SDG #4: HOCHWERTIGE BILDUNG
Bis 2030 sollen für alle Menschen inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleistet sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen gefördert sein. Denn ohne Bildung ist ein selbstbestimmtes Leben kaum möglich.
Unabhängig von Geschlecht, Behinderung, sozialer oder wirtschaftlicher Lage sollen Schülerinnen und Schüler grundlegende Fähigkeiten erwerben können, die sie für ihr Leben und ihre Zukunft benötigen. Dazu gehören Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Kenntnisse in Bereichen wie Nachhaltigkeit und globaler Bürgerschaft. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern setzen wir uns gegen Ausbeutung von Kindern und für ihre Bildungschancen ein.
Wie z.B. in Guatemala, wo wir dafür sorgen, dass Mädchen und Buben frühkindliche Bildung in Tagesstätten erhalten, Schulkinder mit den nötigen Lehrmaterialien zum Unterricht gehen können und Jugendliche eine Ausbildungen erhalten. Unseren Einsatz für Bildungs- und Zukunftschancen von Kindern in Guatemala können Sie hier unterstützen.
Bildung legt einen wesentlichen Grundstein für die soziale, wirtschaftliche und persönliche Entwicklung von Kindern weltweit, ihre Chancengleichheit und ihre Rolle in der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, dass Regierungen in Bildungssysteme investieren, um allen Kindern einen gerechten und barrierefreien Zugang zu ermöglichen.
Es braucht verpflichtende, kostenfreie Grundbildung, qualitativ hochwertige Lerninhalte und gut ausgebildete Lehrkräfte. Gesetze gegen Kinderarbeit und Diskriminierung müssen gestärkt und durchgesetzt werden. Besonders gefährdete Gruppen wie Mädchen, Kinder mit Behinderungen oder Flüchtlingskinder benötigen gezielte Unterstützung und Schutz. Zudem müssen Programme zur Bekämpfung von Armut, Gewalt und sozialen Ungleichheiten entwickelt werden, da diese Hindernisse für den Zugang zu Bildung darstellen. Dabei sind internationale Zusammenarbeit und politische Maßnahmen entscheidend.
Ziel #5: GESCHLECHTERGLEICHHEIT
Bis 2030 sollen Geschlechtergleichstellung erreicht und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigt sein. Das bedeutet, dass sie in allen Bereichen ihres öffentlichen und privaten Lebens die gleichen Rechte und Chancen haben wie ihre männlichen Altersgenossen: in politischen Entscheidungsprozessen, im Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, in der Wirtschaft oder im sozialen Umfeld
Gerade Mädchen brauchen gleiche Bildungsmöglichkeiten, den Schutz vor Gewalt und Diskriminierung und die Abschaffung schädlicher Praktiken wie Kinderehen und Genitalverstümmelung, um ihr volles Potenzial entfalten zu können.
Wie z.B. in Somalia, wo wir uns gemeinsam mit unseren Partnern für die Rechte von Mädchen einsetzen. Neben medizinischer Betreuung von Töchtern und Müttern, klären wir über die schweren Folgen weiblicher Genitalverstümmelung auf, damit junge Mädchen in Zukunft vor der lebensgefährlichen Tradition bewahrt werden. So können auch Sie sich für Mädchen in Somalia stark machen.
Für eine Welt, in der die Rechte von Frauen und Mädchen geschützt werden, ihnen die gleichen Chancen offenstehen und sie eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft aktiv mitgestalten können, braucht es eine Kultur der Gleichberechtigung und des Respekts für alle Geschlechter. Dafür ist es notwendig, Gesetze gegen Kinderehen und Genitalverstümmelung durchzusetzen, Programme zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu stärken sowie soziale Normen und diskriminierende Stereotype durch Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen zu verändern.
Außerdem müssen Kinderrechte, insbesondere das Recht auf Schutz, Gesundheit und Bildung, geschlechtergerecht berücksichtigt und in die nationale Politik integriert werden.
Ziel #6: SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN
Bis 2030 sollen alle Menschen weltweit einen verbesserten Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessenen sanitären Einrichtungen haben. Wasserknappheit und mangelnde sanitäre Versorgung führen häufig zu Krankheiten wie Durchfall, die weltweit eine der Haupttodesursachen (v.a. bei Kindern) sind.
Ohne sauberes Wasser sind speziell Kinder aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen von Mangelernährung und folgenschweren Bildungslücken bedroht. Gerade Mädchen werden häufig in ihrer Schulbildung eingeschränkt, wenn es keine sicheren Sanitäranlagen gibt, besonders während der Menstruation.
In vielen unserer Projekte sorgen wir deshalb gemeinsam mit lokalen Partnern für sichere und leistbare Wasserversorgung. Zum Beispiel in Malawi, wo Brunnen wieder instandgesetzt oder neu gebaut werden. Hier können auch Sie einen Beitrag zu Gesundheit und Bildung der Kinder in Malawi leisten.
Der Ausbau von Wasser- und Sanitäranlagen, ist besonders in ländlichen und benachteiligten Gebieten, entscheidend, um Zugang zu sicherem Wasser in Haushalten, Gesundheitseinrichtungen und Schulen zu gewährleisten. Gleichzeitig sind Maßnahmen zur effizienten Nutzung und zum Schutz von Wasserressourcen nötig, damit sie auch für zukünftige Generationen verfügbar sind. Das erfordert die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Verbesserung ihrer Wasser und Sanitärinfrastruktur und eine starke internationale Zusammenarbeit für die Bewältigung grenzüberschreitender Wasserprobleme.
Neben Gesetze, die das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung für alle, insbesondere für Kinder in Krisensituationen, garantieren, sind Aufklärungs- und Bewusstseinsbildungskampagnen über die Bedeutung von sauberem Wasser und Hygienepraktiken unerlässlich. Speziell Kinder sollten in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, die ihren Zugang zu Wasser betreffen. Dies stärkt ihre Rechte und fördert nachhaltige Lösungen.
Ziel #7: BEZAHLABRE UND SAUBERE ENERGIE
Ziel #8: MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM
Bis 2030 sollen dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle erreicht sein. Das bedeutet, dass sichere, inklusive Arbeitsplätze geschaffen, die Arbeitsbedingungen weltweit verbessert und Arbeitnehmer*innenrechte geschützt werden - insbesondere für benachteiligte Gruppen wie Frauen und Jugendliche.
Weltweit arbeiten Millionen von Kindern unter Bedingungen, die ihre Entwicklung und ihr Wohl gefährden. Da für Schule oft keine Zeit bleibt, sind ihre Chancen auf eine bessere Zukunft erheblich eingeschränkt. In unseren Projekten ermöglichen wir v.a. Frauen und jugendlichen Schulabbrecher*innen eine Berufsausbildung und den Weg in eine erfolgreiche Selbstständigkeit abseits der Ausbeutung.
Durch die Kindernothilfe-Selbsthilfegruppen eröffnen wir ihnen z.B. in Sri Lanka neue Einkommensmöglichkeiten. So können sie sich und ihre Familien versorgen und ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Hier erfahren Sie mehr über die erfolgreichen Frauen in Sri Lanka.
Neben der Förderung von Unternehmertum, Kreativität und Innovation soll die Unterstützung von formellen und informellen Arbeitsplätzen dazu beitragen, die wirtschaftliche Produktivität zu steigern. Dafür sind nachhaltige Wirtschaftspolitiken und Investitionen in (Berufs-)Bildung nötig. Stärkung der wirtschaftlichen Infrastruktur, Förderung von nachhaltiger Technologien und Schaffung von Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum sollen so inklusive wirtschaftliche Chancen schaffen.
Im Zusammenhang mit Kinderarbeit müssen die nationalen Regierungen für rechtliche Rahmenbedingungen sorgen, die ausbeuterische Kinderarbeit verbieten und die Durchsetzung dieser Gesetze überwachen. Außerdem sind soziale Maßnahmen und Mindestlöhne nötig, sodasst Familien nicht auf das Einkommen ihrer Kinder angewiesen sind. Damit Mädchen und Buben später die Chance auf menschenwürdige Arbeit haben, brauchen sie Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, die es ihnen ermöglicht, ihre vollen Fähigkeiten zu entwickeln.
Ziel #9: INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR
Bis 2030 sollen eine widerstandsfähige Infrastruktur aufgebaut, inklusive und nachhaltige Industrialisierung gefördert sowie Innovationen unterstützt werden. Besonders in benachteiligten Regionen der Welt ist das für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt entscheidend.
So kann ein besserer Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Technologie geschaffen werden, der auch für Kinder wichtig ist. Eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur kann zum Beispiel den Zugang zu Schulen und Krankenhäusern erleichtern und so das Recht der Kinder auf Bildung und Gesundheitsversorgung gewährleisten. Darüber hinaus können Innovationen im Bereich erneuerbare Energien und saubere Technologien dafür sorgen, dass Kinder in einer gesunden Umwelt aufwachsen, was ihr Recht auf eine sichere, saubere und nachhaltige Zukunft unterstützt.
Ziel #10: WENIGER UNGLEICHHEITEN
Ziel #11: NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN
Besonders für Heranwachsende ist ein kindgerechtes Umfeld notwendig, damit Mädchen und Buben ihre Rechte ausüben können. Daher ist es wichtig, dass Städte sicher und nachhaltig gestaltet werden, um auf die Bedürfnisse der jüngsten und verletzlichsten Bewohner*innen einzugehen. Dies fördert nicht nur die Entwicklung von Kindern, sondern auch die Widerstandsfähigkeit und das Wohlbefinden der gesamten Gesellschaft.
Die zunehmende Urbanisierung fordert ein gezieltes Vorgehen, um Städte zu Orten zu machen, die für alle ihre Bewohner*innen ein hohes Maß an Lebensqualität bieten. Dazu ist vielerorts vor allem eine Verbesserung der Infrastruktur nötig:Leistbarer Wohnraum, sauberes Wasser, angemessene Sanitäreinrichtungen und verlässliche Energieversorgung müssen bereitgestellt, Gesundheitseinrichtungen, soziale Dienste, Schulen und Grünflächen gut zugänglich und gleichmäßig verteilt sein.
Außerdem sind Maßnahmen gegen Umweltbelastungen, zur Förderung des nachhaltigen Verkehrs, der städtischen Resilienz gegenüber Naturkatastrophen und dem Klimawandel notwendig. Dabei sollten Kinder in die Planung und Gestaltung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Ziel #12: NACHHALTIGER KONSUM UND PRDOUKTION
Bis 2030 sollen nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sichergestellt sein. Nur durch ein verantwortungsvolles Handeln aller Beteiligten kann der ökologische Fußabdruck reduziert und eine lebenswerte Welt für zukünftigen Generationen möglich werden.
Faire Lieferketten, unternehmerische Sorgfaltspflicht, umsichtige Verbraucher*innenentscheidungen und sinnvolle Arbeitsgesetzte sind notwendig, um die Folgen von Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung vor allem für arme und gefährdete Kinder zu verringern. Dafür spielt die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft eine entscheidende Rolle.
Gemeinsam mit unseren Partnern und anderen Organisationen machen wir uns im In- und Ausland gegen ausbeuterische Arbeitspraktiken stark. Zum Beispiel durch unseren Einsatz für ein starkes Lieferkettengesetz. Hier können Sie mehr dazu erfahren.
Ziel #13: MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ
Bis 2030 müssen umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergriffen sein, um eine der größten Bedrohungen für die Menschheit einzudämmen.
Hitzewellen, Dürren, Verwüstung oder Überschwemmungen sorgen für existenzielle Notlagen sowie Ernteausfälle und zerstören Häuser und Schulen. Krankheiten breiten sich aus und Menschen sind gezwungen zu fliehen. Darunter leiden besonders Kinder und Jugendliche, deren Rechte in Notsituation vergessen werden.
Gemeinsam mit unseren Partnern helfen wir Kindern und Familien weltweit, sich auf Katastrophen vorzubereiten, neue Anbaumethoden und Wassermanagement kennenzulernen und versorgen sie mit weniger anfälligem Saatgut, sodass eine dauerhafte Ernährung möglichst gut gesichert ist. Hier können Sie mehr dazu erfahren.
Wenn keine umfassenden Maßnahmen ergriffen werden, wird der Klimawandel zukünftige Generationen unverhältnismäßig hart treffen. Kinder sind nicht nur physisch, sondern auch psychologisch betroffen, da klimabedingte Katastrophen zu Verlust von Lebensgrundlagen, Vertreibung und Traumata führen können.
Insofern braucht es Klimapolitiken, die den Schutz der Umwelt mit den Rechten von Kindern verknüpfen. Dazu gehört die Förderung von erneuerbaren Energien, um die Zukunft der Kinder zu sichern. Gemeinschaften, insbesondere in gefährdeten Regionen, sollten dabei unterstützt werden, sich an den Klimawandel anzupassen, u.a. durch Investitionen in Infrastruktur, sauberes Wasser und Gesundheitsdiensten. Gleichzeitig sind dringend Maßnahmen erforderlich, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und so den Klimawandel einzudämmen, damit zukünftige Generationen eine sichere Umwelt erben. Außerdem müssen Bildung und Aufklärung über den Klimawandel verstärkt werden, die zu stärkerem Umweltschutz - auch durch Kinder und Jugendliche - führt. Schließlich sollten Ressourcen bereitgestellt werden, um Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels, wie Naturkatastrophen, zu schützen.
Ziel #14: LEBEN UNTER WASSER
Viele Küsten- und Inselgemeinschaften sind auf die Meere angewiesen. Die Zerstörung durch Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel bedroht Kinder unmittelbar, da sie Gesundheitsrisiken wie Entwicklungsstörungen und Krankheiten mit sich bringen, ganze Familien vertreiben und Bildung, Sicherheit und Stabilität beeinträchtigen.
Ziel #15: LEBEN AN LAND
Denn vor allem in benachteiligten Regionen der Welt bedeuten Umweltzerstörung, Abholzung und der Verlust der biologischen Vielfalt meist Ernährungsunsicherheit, schlechte Gesundheit und Vertreibung. Auf Kinder wirkt sich der durch die Zerstörung von Ökosystemen verursachte Klimawandel besonders stark aus und schränkt ihre Entwicklung und Zukunftschancen erheblich ein.
Gleichzeitig braucht es eine weltweite Sensibilisierung für die die Bedeutung der biologischen Vielfalt und nachhaltiger Praktiken. Auch Kinder und Jugendliche sollten befähigt werden, sich für die Erhaltung der Umwelt einzusetzen, und ein Mitspracherecht bei umweltpolitischen Entscheidungen haben, da ihre Sichtweise bei der Gestaltung von Maßnahmen, die ihre Zukunft betreffen, entscheidend ist.
Ziel #16: FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN
Bis 2030 sollen friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung gefördert, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglicht und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufgebaut werden.
Gerade Kinder sind in Krisen- und Konfliktsituationen besonders gefährdet, da sie oft die größten Opfer von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch sind. Dies bedroht ihre grundlegenden Rechte, wie das Recht auf Leben, Bildung und Schutz vor Gewalt. Deshalb schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnern Schutzräume für Kinder und Jugendliche, in denen sie vor Gewalt und Kriminalität sicher sind, und schulen Lehrkräfte sowie Mitarbeitende lokaler Behörden in Kinderschutz, wie zum Beispiel in Brasilien. Hier können Sie mehr dazu erfahren.
Gerade für Kinder ist ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen, die ihr Leben betreffen, wesentlich. Sie müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Stimme in Angelegenheiten zu erheben, die ihr Wohl und ihre Zukunft betreffen.
Ziel #17: PARTNERSCHAFTEN ZUR ERREICHUNG DER ZIELE
Dieses „internationale System“ beinhaltet den Weltmarkt, das Finanzsystem, aber auch Wissen und Technologie. Für seine Realisierung müssen Regierungen, NGOs und Unternehmen in Programme investiert werden, die speziell auf die Bedürfnisse benachteiligter Bevölkerungsgruppen ausgerichtet sind. Gerade für Kinder braucht es Systeme, die sie vor Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch schützen, sei es in Kriegsgebieten oder durch Kinderarbeit.
Die Fortschritte müssen regelmäßig überprüft werden. Zuverlässige Daten sind notwendig, um sicherzustellen, dass Maßnahmen effektiv sind und angepasst werden können.